06.04.2025, Prellball, Autor: Volker Heinze

Deutsche Meisterschaften nicht mit Happy End

trotz teilweiser sehr guter Leistungen und toller Moral bleiben Sottrumer Teams hinter den Erwartung

Berlin. Deutsche Prellballmeisterschaften der Leistungsklasse der Frauen und Männer – das ist das Saisonfinale für die Mannschaften der zweigeteilten Bundesligen im Prellballsport. Auch in diesem Jahr hatte sich der TV Sottrum für diese Veranstaltung qualifiziert, allerdings nicht wie in den Vorjahren mit 2 Teams, sondern nur mit der Herrenmannschaft. Für die erfolgsverwöhnte 1. Damen des Vereins hatte es nach vielen Jahren der Teilnahme (und diversen Meistertiteln) in der abgelaufenen Saison nicht für die Qualifikation gereicht. Gründe dafür fanden sich nicht nur in einem personell suboptimalen Saisonverlauf, sondern auch in der Neustruktur. Denn durch diese trafen die stärksten deutschen Prellballfrauenmannschaften alle in der Bundesliga Nord zusammen. Der Leistungsunterschied der beiden Frauen-Bundesligen ließ sich auch im Endergebnis der Deutschen Meisterschaften ablesen, denn der Norden belegte dort die Plätze 1-4 und Platz 6, während die Teams aus dem Süden die Plätze 5 sowie 7-10 erreichten.


Trotzdem waren auch Sottrumer Prellballdamen aktiv bei den Deutschen Meisterschaften am Start, denn die Spielgemeinschaft MTV Wohnste/TV Sottrum (Wosos) hatte sich für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Das vom Sottrumer Jens Hüsing betreute Team, immerhin Titelverteidiger, konnte allerdings nicht mit der gleichen Mannschaft wie im Vorjahr antreten, denn mit Alena Fitschen als frischgebackene und Ann-Kathrin Key als werdende Mutter fielen diese beiden aus. Dafür holten sich die verbleibenden Jenny Rothfischer, Alina Trompeter und Thea Heppner weitere Verstärkung aus der Wohnster Reserve und so kamen Julina Ehlert und Laura Ehlert zu ihrem ersten Einsatz bei einer Deutschen Meisterschaft im Erwachsenenbereich und zeigten dabei eine sehr gute und ansprechende Leistung.


Los ging es für die Wosos am Samstag in der Gruppenphase der Vorrunde und sie erwischten einen guten Start. So wurden souverän die beiden Spiele gegen die Südmannschaften TV Freiburg-Herdern (40:26) und TV Rieschweiler (839:30) gewonnen. Gegen den Ligakonkurrenten (und späteren Vizemeister) setzte es dann allerdings eine knappe Niederlage (29:31). Das abschließende Match gegen den TV FA Altenbochum (ebenfalls aus der Nordliga) erbrachte keinen Sieger (30:30) und so landeten die Wosos am Ende aufgrund des Ballverhältnisses auf dem 3. Gruppenplatz. Damit war das Team für das Viertelfinale am Sonntag qualifiziert und musste sich dort wieder mit einem Nordteam, TV Grohn, auseinandersetzen. Leider konnten die Wosos dabei nicht an ihre Leistungen vom Vortag anknüpfen und es gab eine deutliche Niederlage (23:35). Damit spielten sie um abschließenden Match um den 5. Platz gegen die mit Abstand stärkste Südmannschaft vom TV Winterhagen. Verletzungsbedingt konnte auch hier keine Bestleistung abgerufen werden (28:35) und so blieb am Ende der 6. Platz für die Spielgemeinschaft MTV Wohnste/TV Sottrum.


Das Herrenteam des TV Sottrum hatte sich viele vorgenommen bei ihrer 3. Teilnahme bei einer Deutschen Meisterschaft und zumindest das Erreichen der Endrunde war als Ziel ausgerufen worden. Das Trainergespann Ralf Müller und Torben Peters sah allerdings am Samstag in der Vorrunde einen völlig verkorksten Beginn ihrer Mannschaft. Dabei konnte man David Voß, Genrich Schmid, Anatoli Schmid, Felix Eck und Mika Hüsing nicht einmal eine mangelnde Einstellung oder fehlenden Kampfgeist vorwerfen. Vielleicht stand ihnen der eigene Ehrgeiz zu sehr im Wege. Im Auftaktmatch trafen die Herren auf den späteren Meister und und Ligakollegen TuS Meinerzhagen. Auch wenn man sich hier noch nicht viel ausgerechnet hatte, ließ sich der TV Sottrum völlig unter Wert schlagen (26:36). Noch schlimmer wurde es dann gegen den SV Weiler, denn egal wadie Prellballer von der Wieste probierten, es klappte nicht viel. Weder Angriff noch Annahme konnte in der bis dahin gewohnten Qualität auf das Spielfeld gebracht werden (28:33). Damit rückten die „Endrunden-Träume“ ziemlich in den Hintergrund und es war dann schon sehr beeindruckend, wie sich das Team fing und endlich den Prellball zeigte, den man von ihnen gewohnt war. „Auch wenn die Enttäuschung zu Beginn sicher groß war, habe ich sehr großen Respekt vor der Mentalität unserer Herren“, so Sottrums Prellballchef Volker Heinze. Mit einer außergewöhnlichen Kraftanstrengung besiegte das Sottrumer Team ihren Erzrivalen vom TuS Aschen-Strang (30:27). Und hätten sie auch noch im abschließenden Match gegen den TV Huchenfeld das berühmte Quäntchen Glück auf ihrer Seite gehabt, wäre der Traum der Endrunde noch einmal möglich geworden. Aufgrund der knappen Niederlage (32:34) gegen diesen Gegner, der die Vorrunde somit als Gruppenerster abschließen konnte, landete der TV Sottrum nur auf dem 5. Gruppenplatz. Da Felix Ecken am darauffolgenden Sonntag aufgrund einer Verletzung auch nicht mehr zur Verfügung stand, waren die Vorzeichen für den 2. Tag der Deutschen Meisterschaft nicht mehr ideal. Folgerichtig setzte es im Kreuzspiel gegen den VfL Waiblingen eine – wenn auch knappe – Niederlage (26:29). Und auch das abschließende Match um den 9. Platz erneut gegen den TuS Aschen-Strang ging nicht zu Gunsten der Sottrumer aus (31:34). Aber auch wenn das die bislang schlechteste Platzierung dieser Sottrumer Mannschaft bei einer Deutschen Meisterschaft war, dürfen Spieler und Trainer stolz sein auf ihre Einstellung und Moral. Und wenn das Team es mal schafft, seine Nerven von Anfang bis Ende unter Kontrolle zu behalten, werden sie auch die Endrunde bei einer Deutschen Meisterschaft erreichen. Das Potential haben sie allemal dafür!