24.05.2022, Prellball, Autor: Volker Heinze

Deutscher Vizemeister und ein mehr als hochverdienter 4. Platz!

Sottrumer Prellballdamen trumpfen wieder groß auf bei den Deutschen Meisterschaften 2022

Dassel. „Als wären sie nie weg gewesen…“ – Mit dem Titel des Deutschen Vizemeister gelang der 1. Prellball-Damenmannschaft des TV Sottrum bei den Deutschen Meisterschaften der Leistungsklasse am vergangenen Wochenende wieder ein großer Erfolg. Trainer Volker Heinze war schon ein wenig „geflasht“ von seinen Spielerinnen: „Durch die Corona-Pause war es sicherlich für alle Teams schwer, sich leistungsmäßig nicht zu verschlechtern. Bei meinen Damen kam allerdings dazu, dass sie seit 2019 beding durch die Babypausen von Anneke noch gar nicht wieder zusammenspielen konnten, und somit erstmals bei den Deutschen in dieser Formation gespielt haben. Und da Annekes kleiner Sohn Fiete erst 6 Monate alt ist, war er eben auch mit dabei. Was meine Damen dann allerdings aufs Spielfeld gezaubert haben, hat mich schon umgehauen.“
Vor allem die Vorrunde am Samstag begeisterte den Sottrumer Coach. Mit einer überragenden Abwehr und einem zwingenden Angriffsspiel zeigten Anneke Schulz, Leonie Heinze, Karoline Schmitt und Juliane Meyer den gegnerischen Teams, dass sie nicht nur nichts verlernt hatten, sondern, dass auch eine völlig neue Aufstellung der Leistungsstärke des Teams keinen Abbruch tun sollte.
Gleich im Auftaktmatch musste der TV Sottrum sich seinem „Erzrivalen“ (und späteren neuen Deutschen Meister) vom SV Werder Bremen stellen. Dies taten sie in so überragender und eindrucksvoller Art und Weise, dass dem Gegner von der Weser am Ende keine Chance blieb (32:28). In den weiteren Spielen gegen den TV Freiburg St. Georgen (40:25), VfL Eintracht Hannover (36:22) und TV Zeilhard (36:21) spielte das Sottrumer Team seine ganze Klasse und Erfahrung aus und ließ seinen Gegner nicht den Hauch einer Chance. Spannender wurde es dann noch einmal im Abschlussmatch des Vortages gegen den Essen-Altendorf, der aber auch nach einem hochklassigen Match besiegt werden konnte (26:23). Damit stand der TV Sottrum nicht nur als Gruppensieger der Vorrunde fest, sondern war auch gesetzt für das Halbfinale am folgenden Sonntag. Hier traf die Mannschaft dann auf den MTV Wohnste und somit ausgerechnet auf das Team, das aus einer Kooperation zwischen dem TV Sottrum und dem TV Wohnste entstanden ist. Beide Teams kannten sich daher nicht nur aus der Liga, sondern auch aus der jahrlangen, gemeinsamen Trainingsarbeit. In einem hochdramatischen Match stand es nach normaler Spielzeit Unentschieden und eine Verlängerung musste den endgültigen Finalteilnehmer ermitteln. Hier mobilisierten die Sottrumer Damen noch einmal alle Kräfte und entschieden das Halbfinale für sich (44:41).
Im Endspiel traf der TV Sottrum erneut auf den SV Werder Bremen. Dieses Mal musste das Sottrumer Team der anstrengenden Vorrunde und der noch nicht wieder vollständigen Ausdauer Tribut zollen und sich dem Gegner geschlagen geben (26:33). „Aber auch hier hat mich die Mannschaft stolz gemacht“, so Heinze. „Sie haben die Niederlage im Finale mit Würde getragen und dem Gegner den Sieg als völlig verdient zugestanden.“
Aber nicht nur der TV Sottrum zeigte bei dieser Meisterschaft eine hochklassige Leistung, auch die Kooperationsmannschaft mit dem MTV Wohnste („WoSos“) bestätigte mit dem 4. Platz am Ende seine hervorragende Saisonleistung. „Nach den gezeigten Leistungen in der Saison und auch aufgrund der intensiven Vorbereitung des Teams gehörten die WoSos für mich eindeutig zu den Favoriten an diesem Wochenende“, zollt Abteilungsliter Heinze der Mannschaft seinen höchsten Respekt, „ein Platz auf dem Treppchen wäre ein verdienter Lohn gewesen“. Bereits in der Vorrunde am Samstag unterstrich das vom Sottrumer Jens Hüsing betreute Team seine Ansprüche und belegte nach Siegen gegen den TV Winterhagen (34:25), TSV Marienfelde (39:22), TV Edingen (37:23) und TV Rieschweiler (47:20) bei nur 1 Niederlage gegen den MTV Eiche Schönebeck (23:29) den 2. Gruppenplatz und war damit qualifiziert für das Viertelfinale am Sonntag. Hier trafen Jenny Rothfischer, Alena Fitschen, Alina Trompeter, Ann-Kathrin Heppner und Thea Heppner-Wiese auf den VFL Eintracht Hannover. Auf dem Papier ein durchaus machbarer Gegner, zeigten die Hannoveranerinnen, warum sie sich zurecht mit einer starken Leistung am Vortag für das Viertelfinale qualifiziert hatten und nötigten den WoSos alles ab, bevor diese am Ende als Sieger vom Platz gingen (29:27). Für die WoSos ging es dann in das bereits beschriebene Halbfinale gegen den TV Sottrum, den sie an den Rand einer Niederlage brachten, sich aber in der Verlängerung vor allem der gegnerischen Erfahrung beugen mussten (41:44). Im kleinen Finale hieß der Gegner dann wieder MTV Eiche Schönebeck und dieses Team ist nicht zu Unrecht der Angstgegner der WoSos. Bereits in der Anfangsphase des Spiels nutzte der Gegner aus Bremen eine kurze Schwächephase für einen Vorsprung, den die WoSos bis zum Ende des Spiels nicht mehr aufholen konnten (26:32). Vom Sottrumer Abteilungsleiter gab es trotzdem Lob und Anerkennung: „die WoSos haben eine tolle Saison gespielt und sie werden sich auch noch in den kommenden Jahren für ihr Engagement und ihre Leistungsstärke belohnen.“
Es spielten übrigens nicht nur der TV Sottrum und die WoSos bei dieser Meisterschaft. Auch die Sottrumer Prellball-Jugendtrainerin Verena Ehlert, die in der Altersklassenmannschaft des VfL Eintracht Hannover (AK 35) aktiv ist, half zusammen mit ihren Mannschaftskolleginnen der 1. Damenmannschaft ihres Vereins aus. Und das mit starken Ergebnissen! Hatte sich das Team nur als Nachrücker für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren können, gelang ihnen, deutlich verstärkt durch die aushelfenden Spielerinnen aus der AK 35, der Weg bis ins Viertelfinale und am Ende ein respektabler 6. Platz.