29.10.2012, Fußball, TV Sottrum, Autor: Rotenburger Kreiszeitung

Drei Spiele in weniger als 48 Stunden

Auf Meineke ist immer noch Verlass

Sottrum - Von Matthias Freese. Darf es noch ein bisschen mehr sein? Für Torsten Meinke kein Problem. Das gilt für ihn in seinem Job als Vorstandsvorsitzender eines Kosmetikunternehmens, wo 80 Arbeitsstunden die Woche keine Seltenheit sind.
Das gilt aber auch für seinen Einsatz auf dem Fußballplatz. Drei Spiele in nicht einmal 48 Stunden absolvierte der fast 43-Jährige am Wochenende für den TV Sottrum. Bei den ersten Herren stand er schon zum fünften Mal in dieser Kreisliga-Saison seinen Mann.
Den Kräfteverschleiß habe er schon ein bisschen gespürt, räumte der Defensivmann nach dem 2:2 gegen den TSV Gnarrenburg ein. Anzumerken war es ihm auf dem Platz jedoch nicht. Meineke war als Manndecker wieder einer der Besten seines Teams, auch wenn er nach seinem erneuten Einsatz nichts davon wissen will, dass er nun wieder fest zum Kader gehört.
Im Spätherbst seiner Fußball-Karriere steht er jedoch parat, wenn Ralf Brockmann aufgrund der aktuellen Verletztenmisere wieder anruft. „Torsten kann sowohl Abwehr als auch Mittelfeld spielen. Das passt wunderbar“, betont der Trainer. Für Meineke, der auch für die Altherren und die S 40 auf dem Platz steht, sind seine Einsätze wiederum „ein echt guter Ausgleich zum Job. Ich werde da eine Menge Druck los.“Druck, den mitunter auch die Referees abbekommen, denn der Routinier - selbst einst an der Pfeife -  ist keiner, der die Diskussion scheut, der sich gerne reibt. „Das tut mir auch leid für die Schiedsrichter. Aber die Jungs wissen ja gar nicht, was die für meine Gesundheit tun. Und ich entschuldige mich auch immer nach dem Spiel, werde ja auch nie beleidigend. So weit habe ich mich schon im Griff.“
Im Herren-Team des TV Sottrum ist Meineke inzwischen der mit Abstand älteste Akteur. Einen Generationenkonflikt gibt es deshalb aber nicht. Ganz im Gegenteil: „Ich komme mit den Jungs super klar, das sind alles feine Kerle mit einem tollen Charakter. Die kommen auch mal mit anderen Dingen zu mir, und sie freuen sich, wenn ich mal ’ne Kiste Bier ausgebe“, verrät Meineke schmunzelnd. Das Kuriose: Mitspieler wie Yannik Stelling oder Matthias Michaelis, inzwischen auch schon Mittzwanziger, hat er selbst bereits in der F- und G-Jugend trainiert.