11.10.2021, Prellball, Autor: Volker Heinze

Toller Start der Frauen Prellball-Bundesliga

Tolle Ergebnisse, starke Leistungen

Berlin. Endlich dürfen sie wieder, die Prellballer in Deutschland! Lang ersehnt und endlich da: nach 20 Monaten coronabedingter Wettkampfpause starteten am vergangenen Wochenende die Frauen der Prellball-Bundesliga Nord in den Wettkampfbetrieb der neuen Saison 2021/2022 mit ihrem 1. Spieltag in Berlin beim TSV Marienfelde.


Selbstverständlich war auch der TV Sottrum mit dabei. Beide Frauenteams des Vereins sowie die Spielgemeinschaft mit dem MTV Wohnste (WoSos) gingen an den Start. Und das gleich mit sehr ansehnlichen Ergebnissen, wie dem folgenden Bericht und der abschließenden Tabelle zu entnehmen ist. Für Sottrums Coach Volker Heinze war neben den sportlichen Erfolgen vor allem die Atmosphäre der Veranstaltung beeindruckend: „Man konnte förmlich mit den Händen greifen, wieviel Freude und Spaß die teilnehmenden Teams daran hatten, endlich wieder im Wettkampfbetrieb zu spielen aber fast noch mehr daran, die vielen Prellballfreunde aus ganz Norddeutschland wiederzusehen. Und es waren wirklich alle sehr bestrebt, das hervorragende Hygienekonzept des Ausrichters umzusetzen, damit da auch ja nichts schiefläuft.“


Für die WoSos traten wie vor 20 Monaten Alina Trompeter, Alena Wöbse, Jennifer Rothfischer, Thea Heppner-Wiese und Ann-Katrin Heppner an. Und auch der Trainer war der gleiche geblieben: Jens Hüsing. Und wie vor der langen Pause zeigte das Team, warum es in den letzten Jahren zu den Spitzenteams der Liga gehört hatte. Im Auftaktmatch gegen den MTV Wohnste 2 setzten sich die Damen nach einer kurzen „Einspielphase“ entscheidend ab und verwalteten diesen Vorsprung souverän bis zum Spielende (35:27). Mit Spannung konnte das direkt folgende Match gegen den MTV Eiche Schönebeck 1 erwartet erden. Gegen dieses Team hatten sich die WoSos in den letzten Jahren zwar immer gut geschlagen, die Punkte allerdings immer dem Gegner überlassen müssen. Das sollte in diesem Jahr anders werden: mit einer hochkonzentrierten Einstellung über die gesamte Spielzeit (ohne 2schöpferische“ Pause zwischendurch), gelang es den Damen den Rivalen aus der Hansestadt erstmals zu besiegen (33:28). Bestechend war dabei neben einer exzellenten Annahme vor allem das Aufschlagspiel von Thea Heppner-Wiese, die damit Punkt für Punkt für ihre Mannschaft einsammeln konnte. Diesem Spitzenduell sollte gleich das nächste folgen, denn dieses Mal stand mit dem TV Sottrum 1 gleich der nächste Titelaspirant auf der anderen Spielfeldhälfte. Dazu aber später mehr.


Dagegen waren die beiden letzten Spiele gegen den TSV Marienfelde (37:23) und SG Bremen-Ost (34:23) deutlich einfacher zu gestalten für die WoSos, so dass sie ihre spielerische Klasse voll zur Geltung bringen konnten. Die 8:2 Punkte und den dritten Tabellenplatz nahm dann Trainer Jens Hüsing auch mit Freude und Genugtuung zur Kenntnis.


Die Zusammensetzung des TV Sottrum 2 hatte sich im Vergleich zum Team vor der Pause sehr verändert. Geblieben waren der Mannschaft Spielertrainerin Annika Freymuth sowie die Spielerinnen Janina Hüsing und Fabrina Reiermann, wobei letztere nicht mit nach Berlin gekommen war. Verloren gegangen waren allerdings Jessica Bockfeld und Nadine Wöbse (beide haben die „Prellballstiefel an den Nagel gehängt) sowie Juliane Meyer (Wechsel zum TV Sottrum 1). Für die erfahrene Trainerin gab es allerdings keinen Grund zum Klagen, denn mit Daria Trompeter und Laura Ehlert wurde das Team gleich mit 2 gut ausgebildeten Nachwuchspielerinnen aus der ehemaligen eigenen, sehr erfolgreichen A-Jugend wieder aufgefüllt. Dass dieser Personalwechsel sogar eher eine Verstärkung des TV Sottrum bedeutete, zeigte sich dann auch gleich am 1. Spieltag, auch wenn die Mannschaft einen wirklich schweren Spieltag zu bestehen hatte. So starteten die Damen gegen die eigene Erste, die zwar auch einige Umstellungen zu verarbeiten hatte, gleichwohl aber noch eine Leistungsstufe zu hoch für den TV Sottrum 2 bleiben sollte (23:41). Doch schon hier war eine ganz andere Spielkultur zu beobachten und wenn nicht gerade die beiden jungen Damen in der ersten Spielhälfte so viele Eigenfehler gemacht hätten, wäre das Match sicherlich knapper ausgegangen. Und gleich im 2. Match des Tages stand mit dem SV Werder Bremen gleich der nächste Titelaspirant gegenüber, der erwartungsgemäß auch noch nicht durch die Sottrumer Damen in Gefahr gebracht werden konnte (21:40). Trainerin Freymuth war aber gar nicht unzufrieden mit den gezeigten Leistungen und das nächste Spiel sollte ihr Recht geben. Gegen den TV Baden drückten die Sottrumerinnen dem Gegner ihr Spiel auf und der abschließende Sieg war nicht nur völlig verdient, sondern auch jederzeit ungefährdet (31:25). Mit dem MTV Eiche Schönebeck sollte dann das 3. Team aus der Spitzengruppe der Gegner sein und auch hier war für die Sottrumerinnen am Ende nicht zu holen (24:35). Den Abschluss bildete dann das Match gegen die SG Bremen-Ost. Dieser vermeintlich leichtere Gegner machte es dem Sottrumer Team unerwartet schwer, hinzu kamen unnötige Fehler auf Sottrumer Seite, die insbesondere die Trainerin nicht begeisterten. Trotzdem sollte es am Ende für einen klaren Sieg des TV Sottrum 2 reichen. Damit steht die Mannschaft im unteren Mittelfeld der Tabelle. Ein Platz, den die Trainerin gerne beim nächsten Spieltag festigen möchte, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.


Auch der TV Sottrum 1 muss sich in dieser Saison mit personellen Veränderungen auseinandersetzen. So steht Anneke Schulz der Mannschaft in dieser Saison nicht zur Verfügung, sie sorgt selbst aktiv für den nötigen Prellball-Nachwuchs. Geblieben sind dem Team die erfahrenden und erfolgreichen Spielerinnen Karoline Schmitt und Leonie Heinze. Schon vor der Pause war Juliane Meyer in die Erste aufgerückt, es hatte dann aber coronabedingt keine Möglichkeit des gemeinsamen Spielens mehr gegeben. Und schließlich hat auch der TV Sottrum 1 Nachwuchs bekommen, denn mit Melanie Seitz wurde die Mannschaft ebenfalls aus der vereinseigenen Talentschmiede verstärkt. Für den alten und neuen Trainer Volker Heinze war seine Mannschaft allerdings ein bisschen eine „Wundertüte“: „Die Damen haben so noch nie miteinander gespielt und auch die Positionen auf dem Feld waren für den einen oder anderen wieder neu. Ich wusste also nicht, was ich von meiner Mannschaft erwarten durfte.“ Doch egal, was der Trainer vielleicht erhofft oder erwartet hatte, seine Spielerinnen sollten es an diesem Wochenende übertreffen. So dauerte es im Auftaktmatch gegen die eigene Zweite keine fünf Minuten, bis sich das Team gefunden hatte und eine starke Leistung bringen konnte (41:23). Ob das aber für diese Liga reichen sollte, konnten nur die beiden nächsten Spiele zeigen. Der MTV Eiche Schönebeck war schon in der Vor-Corona-Zeit ein starker und unangenehmer Gegner gewesen, der den Sottrumern kurz vor der Zwangspause den einen oder anderen Punkt entführt hatte. Wenn die Bremerinnen allerdings die Hoffnung gehegt hatten, diesen Trend fortsetzen zu können, wurden sie enttäuscht. Angeführt von einer überragenden Karoline Schmitt, die auf die „Schlagfrau“-Position gewechselt hatte und die Mannschaft als „Grand Dame“ des Prellballsports vorbildlich durch diesen Spieltag leitete machte der TV Sottrum 1 seine Ansprüche auf einen Spitzenplatz in der Liga deutlich. Konzentriert und souverän wurde der Gegner aus Bremen bespielt und besiegt (32:25). Und es sollte gleich das nächste Spitzenspiel gegen die WoSos folgen, die nach ihrem vorangegangenen Sieg gegen den MTV Eiche Schönebeck nur so vor Selbstbewusstsein strotzten. Davon allerdings ließen sich die Sottrumerinnen nicht beeindrucken. Ebenso wenig wie davon, dass eine zwischenzeitliche 4-Punkte-Führung wieder abgegeben werden musste. Mit einer überragenden Annahme raubten sie dem gegnerischen Angriff den Nerv, drehten einen zwischenzeitlichen Rückstand wieder in eine Führung und gaben diese bis zum Spielende auch nicht wieder her (32:26). Ein Sonderlob vom Trainer verdienten sich dabei neben der starken Karoline Schmitt auch Juliane Meyer, Leonie Heinze und Melanie Seitz: „Was die drei auf ihren teilweisen ungewohnten Positionen in der Annahme geleistet haben, war wirklich überragend. Damit durfte ich vorher nicht rechnen. Dazu kommt dann noch das erstklassige Angriffsspiel von Leonie, die nach vielen Jahren auf der Außenposition wieder auf die Mitte gewechselt war, wo sie als Jugendliche immer gespielt hatte. Juliane hat endlich wieder ihr ganzes Potential ausspielen können ohne den Druck, „abliefern“ zu müssen. Und was Melanie bei ihrem 1. vollen Einsatz in der Bundesliga aufs Parkett gelegt hat, hat mich echt umgehauen.“


Die beiden folgenden Spiele gegen den VfL Eintracht Hannover (36:23) und TSV Marienfelde (41:21) gingen dann ebenfalls deutlich zu Gunsten des TV Sottrum 1 aus. Mit Spannung kann jetzt der nächste Spieltag am 06.11.2021 in Sottrum erwartet werden, bei dem es zum 1. Aufeinandertreffen der „10:0-Punkt-Giganten“ TV Sottrum 1 und SV Werder Bremen kommen wird.


TABELLE

 

 

Punkte

1

TV Sottrum 1

10

:

00

2

SV  Werder Bremen

10

:

00

3

MTV Wohnste 1  (WoSos)

08

:

02

4

MTV Eiche Schönebeck 2

08

 

04

5

MTV Eiche Schönebeck 1

06

:

04

6

VfL Eintracht Hannover

04

:

06

7

TV Sottrum 2

04

:

06

8

SG Bremen-Ost

02

 

08

9

MTV Wohnste 2

02

:

08

10.

TSV Marienfelde

02

:

08

11.

TV Baden

00

:

10