25.03.2024, Prellball, Autor: Volker Heinze

Die WoSos sind Deutscher Meister 2024!

Tolle Platzierungen der 1. Damen und 1. Herrenmannschaft

Meinerzhagen. Endlich!! Die WoSos haben es geschafft, sie sind DEUTSCHER MEISTER 2024 geworden. Tatort dieser Premiere waren die Deutschen Prellballmeisterschaften der Leistungsklassen am vergangenen Wochenende im westfälischen Meinerzhagen (Sauerland). Nach diversen Anläufen in den vergangenen Jahren belohnte sich die Spielgemeinschaft des TV Sottrum und des MTV Wohnste endlich einmal für eine starke und vor allem konstante Leistung, die das Team während der gesamten Saison gezeigt hatte und nun auch in die Meisterschaften transportieren konnte. Aber nicht nur die Wosos waren bei diesen Meisterschaften am Start, auch die 1. Damen- und die 1. Herrenmannschaft des TV Sottrum hatten sich qualifiziert und zeigten eine beeindruckende Leistung an diesem Wochenende. Dabei wiederholten die Damen ihre Vorjahresplatzierung und wurden Vierter, während die Herren sich bei ihrem 2. Auftritt überhaupt bei diesen Meisterschaften sogar um einen Rang zum Vorjahr verbessern konnten und am Ende den 7. Platz erreichten. Klar war dann auch Sottrum Prellballchef Volker Heinze zufrieden und stolz mit diesen Ergebnissen: „Ich freue mich sehr über den Erfolg der Wosos, die sich diesen Platz kontinuierlich in den letzten Jahren erarbeitet hat. Aber neben den sportlichen Erfolgen bin ich vor allem stolz auf die tolle Einstellung, die alle Aktiven gezeigt haben. Unserer Damen und Herren haben nicht nur sportlich großartige Eindrücke hinterlassen, sondern insbesondere in Sachen Teamgeist sowie Fairness und Sportlichkeit Vorbildliches gezeigt.“


Seit über 10 Jahren spielt Sottrums 1. Damenmannschaft jedes Jahr um die Deutsche Meisterschaft mit, hat den Titel in der Zeit 3ma gewonnen und gehört immer mit zum Favoritenkreis. So auch in diesem Jahr, wo der Prellball-Norden bei den Frauen wieder das Geschehen diktiert hat. „Gerade die 5 Nord-Teams sind leistungsmäßig so dicht beisammen, dass man vorher nie sagen kann, wer das Rennen machen wird,“ berichtet Volker Heinze, der das Team seit Jugendzeiten in wechselnden Aufstellungen betreut. Im Auftaktmatch gab es gleich das 1. „Gigantenduell“, denn der TV Sottrum traf auf den MTV Wohnste (Wosos). In einem absolut auf Augenhöhe geführten Spiel schaffte es der spätere Deutsche Meister am Ende, sich erfolgreich abzusetzen (27:32). Dem ersten Duell der Spitzenteams folgte gleich das zweite, denn Anneke Schulz, Leonie Heinze, Juliane Meyer, Karoline Hunold und Annika Freymuth trafen auf den vorjahresmeister vom SV Werder Bremen. Beide Teams trennten sich nach einem hochspannenden Match unentschieden (26:26). Wie groß der Leistungsunterschied zwischen dem Norden und dem Süden beim Frauenprellball ist, sollte das Spiel gegen den Meister der Bundesliga Süd, TV Rieschweiler zeigen, denn die Sottrumer Frauen gewannen hoch überlegen (43:26). Spannend wurde es dann noch einmal gegen den Vize-Meister der Bundesliga Mitte vom TV Winterhagen. Hier zeigten die Sottrumerinnen ihr bestes Spiel am Samstag und gewannen verdient aufgrund einer taktischen und spielerischen Glanzleistung (34:30). Das abschließende Match gegen den SV Weiler ging dann wieder deutlich an den TV Sottrum (45:18), der damit den 2. Platz in der Gruppe belegte und für das Viertelfinale am Sonntag qualifiziert war. In diesem Viertelfinale trafen sie auf den TB Essen-Altendorf, Meister der Bundesliga Mitte. Wieder entwickelte sich ein hochspannendes Spiel, dass der TV Sottrum mit einer konzentrierten Leistung für sich entscheiden konnte (30:26). Das anschließende Halbfinale war dann wieder ein Nordduell, der Gegner kam vom TV Grohn. Diese junge Mannschaft zeigte wie in der gesamten Saison eine großartige Leistung und konnte den TV Sottrum knapp besiegen (24:30). Auch das anschließende „kleine Finale“ war dem Norden vorbehalten, die Sottrumerinnen trafen auf den MTV Eiche Schönebeck. Wie schon in der Saison war es ein Duell auf Augenhöhe, dass die Bremerinnen hauchdünn für sich entschieden (26:27). Nach einem kurzen Moment der Enttäuschung konnte sich das Sottrumer Team auch über den erneut hervorragenden 4. Platz freuen und stolz sein auf die gezeigten Leistungen. Der Trainer war es auf jeden Fall!!


Nach ihrem Debüt im Vorjahr gingen die Sottrumer Männer erneut an den Start bei den Deutschen Meisterschaften. Und dass das Team seine Erfahrungen im Vorjahr gemacht hatte, sollte sich in den Leistungen widerspiegeln. In einem hochkarätig besetzten Feld (bei den Männern gibt es den Leistungsunterschied zwischen Nord, Mitte und Süd nicht wie bei den Frauen) erwischten die Sottrumer Herren einen Starterfolg und besiegten den Ligakonkurrenten vom TuS Aschen-Strang (31:27). Dann aber wurde es deutlich enger für David Voss, Anatoli Schmidt, Felix Ecken, Genrich Schmidt und Mattis Müller. In Abwesenheit des etatmäßigen Betreuers Ralf Müller hatte der Langzeitverletzte Mitspieler Torben Peters das Amt des Coachs übernommen. Die Sottrumer Herren trafen auf die erfahrene Mannschaft vom TuS Meinerzhagen, die in der Vergangenheit auch schon den einen oder anderen Titel eingefahren hatte. Lange Zeit konnte der TV Sottrum das Match offenhalten, dann setzte sich die Erfahrung des Gegners durch (31:36). Absoluter Außenseiter war der TV Sottrum gegen den 5maligen Meister der letzten 5 Jahre, der TSV Ludwigshafen. Diese Ausnahmemannschaft, die auch in diesem Jahr wieder als Meister grüßen sollte, forderte dem TV Sottrum, der sich lange Zeit tapfer und erfolgreich wehren konnte, alles ab und entschied das Match am Ende auch klar für sich (24:33). Einen Rückfall in alte Fehler symbolisierte das folgende Spiel gegen den TV Kierdorf. Völlig von der Rolle, gerieten die Sottrumer gleich deutlich in Rückstand und konnten während das gesamten Spiels nicht ansatzweise zu ihrer bereits gezeigten Stärke finden (23:37). Wiedergutmachung leistete das Sottrumer Team dann allerdings im Abschlussmatch gegen den VfL Waiblingen, dem man nach starkem Spiel ein Unentschieden abringen konnte (33:33). Platz 5 in der Gruppe und damit Teilnahme an der Schlussrunde um die Plätze 7-12 am Sonntag war das Ergebnis des Tages. Am Sonntag trafen die Sottrumer dann auf den MTV Jahn Schladen, bekannte Gegner aus der Bundesliga Nord, der mit einer hochkonzentrierten Leistung besiegt werden konnte (31:26). Im folgenden Match gegen den SV Weiler wurde das Team aus dem Süden der Republik knapp besiegt (33:31). Schließlich traf der TV Sottrum im Spiel um Platz 7 erneut auf den TuS Aschen-Strang. Beide Teams schenkten sich während der Spielzeit nichts, Stärke und Schwächen der jeweiligen Gegner waren beiden Teams aus dem Ligaalltag bekannt und so stand es nach regulärer Spielzeit Unentschieden. In der anschließenden Verlängerung nahm der TV Sottrum noch einmal sein Herz in die Hand und erkämpfte sich mit beeindruckender Leistung und Teamgeist, der für die Mannschaft am gesamten Wochenende sinnbildlich war, den Sieg (44:42).


Sie waren das „Sahnehäubchen“ des Wochenendes, die „Kirsche auf der Torte“: die WoSos (MTV Wohnste). Nach diversen Jahren der Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften, dabei fast immer in der Endrunde der Plätze 1-6 und im vergangenen Jahr sogar der Vizemeistertitel, holte sich das vom Sottrumer Jens Hüsing betreute Team den Deutschen Meistertitel! „Das war so was von verdient! Sie waren mit abstand die konstanteste Mannschaft des Wochenendes und haben jedem Gegner ihr Spiel aufgedrückt“, zeigt sich Volker Heinze beeindruckt von der Stärke der Wosos. Angeführt von einer überragenden Thea Heppner-Wiese, die mit ihren Aufschlägen jeden Gegner zur Verzweiflung trieb, starteten Jenny Rothfischer, Alina Trompeter, Alena Fitsche und Ann-Kathrin Kay am Samstag ihren Siegeszug, der erst im Finale am Sonntag mit dem Gewinn des Meistertitels enden sollte. Starke spielerische Leistungen, sehr beindruckendes taktisches Verhalten und enormer Teamspirit waren das Markenzeichen der Wosos an diesem Wochenende, dem (fast) keine Mannschaft etwas entgegenzusetzen hatte. Auch der TV Sottrum nicht, denn der wurde im auftaktmatsch am Samstag besiegt. Diesem 1. Sieg ließ das Team gleich einen zweiten folgen, denn auch der TV Winterhagen hatte kein probates Mittel gegen die starke Abwehr und Angriff der WoSos, auch wenn sie es ihnen schwer machten zu gewinnen (30:27). Das allerdings war ein Markenzeichen der WoSos an diesem Wochenende: Nerven behalten und konzentriert und erfolgreich zu Ende spielen! Dem hatte auch der SV Weiler im folgenden Spiel nichts entgegenzusetzen und musste sich deutlich geschlagen geben (39:24). Den einzigen Ausrutscher erlaubten sich die Wosos nur gegen den SV Werder Bremen. Beide Teams kennen sich seit vielen Jahren aus der Liga und die erfahrenen Bremerinnen konnte die wenigen Schwachstellen der Wosos für sich nutzen (22:32). Vielleicht hatte die Niederlage die Wosos etwas aus dem Konzept gebracht, denn gegen den TV Rieschweiler im letzten Spiel taten sie sich unerwartet schwer, brachten den Sieg aber am Ende sicher über die Ziellinie (35:31). Damit waren sie Gruppenerster und gesetzt für das Halbfinale am folgenden Sonntag. Hier trafen die WoSos auf den MTV Eiche Schönebeck, ebenfalls einen altbekannten Gegner aus der Bundesliga und amtierender Meister dieser Leistungsklasse. Davon ließen sich die Wosos aber an diesem Wochenende nicht beeindrucken und entschieden das match mit beeindruckender Leistung für sich (26:22). Im anschließenden Finale hieß der Gegner TV Grohn. Schon im Vorjahr hatten die Wosos im Endspiel gestanden, das Match 17 Minuten lang beherrscht und dann doch verloren gegeben. Doch nicht in diesem Jahr! Insbesondere in der Annahme glänzten die Wosos, allen voran Alina Trompeter, die das bevorzugte Ziel der Bremer Angriffe war. So ihrer Mittel beraubt, wurde der TV Grohn von den Wosos beherrscht und eine kleine Führung wurde souverän und selbstbewusst über die Zeit gebracht (28:26). Nach dem Titelgewinn brachen alle Dämme bei den Wosos, die Freudentränen flossen und ihr Jubel kannte keine Grenzen. Schließich war es für die Sottrumerin Jenny Rothfischer und für die beiden Wohnsterinnen Thea Heppner-Wiese und Ann-Kathrin Kay der erste Deutsche Meistertitel überhaupt in ihrem Prellballleben. Und auch für den Sottrumer Coach Jens Hüsing, der den Erfolg noch lange Zeit gar nicht richtig wahrhaben konnte. Ein angemessener Empfang in Sottrum durch die Daheimgebliebenen und einigen Vertretern des MTV Wohnste sollte dann ein angemessener Abschluss eines wundervollen Wochenendes sein.


Anders als in den Vorjahren ist die Saison zumindest für die beiden Sottrumer Teams noch nicht beendet. Denn aufgrund der Neustrukturierung der Deutschen Prellball-Ligen müssen sie sich in einem Relegationsturnier erneut für die Bundesliga qualifizieren. An der Teilnahme dazu sind alle Bundesligateams der bisherigen Bundesliga Nord und Mitte bis auf die beiden Erstplatzierten (also z.B. die WoSos) verpflichtet, wenn sie in der kommenden Saison weiterhin in der ersten Bundesliga spielen wollen. Ansonsten erfolgt der Start in der neu geschaffenen Regionalliga Nord. „Nach der Meisterschaft ist vor der Quali!“ gibt Heinze das Motto für die nächsten Wochen vor.