Skip to main content

Deutsche Meisterschaften 2023

Freiburg. Deutscher Meister (und erfolgreicher Titelverteidiger), Deutscher Vizemeister und noch zwei tolle Platzierungen – das ist die Ausbeute der Prellballabteilung des TV Sottrum bei den Deutschen Prellballmeisterschaften der Jugend am vergangenen Wochenende in Freiburg im Breisgau. Und ist der verdiente Lohn für das Engagement der Kinder und Jugendlichen mit ihren engagierten Trainern in zahllosen Trainingsstunden und Wettkämpfen während der zu Ende gehenden Saison. „Was unseren Aktiven, aber vor allem auch unsere ehrenamtlichen Trainer insbesondere in den letzten Wochen in die Vorbereitung investiert haben, ist schon sehr bemerkenswert“, so Sottrums Prellballchef Volker Heinze. „Umso schöner ist es, wenn der Lohn für diesen Aufwand auch einmal messbar wird“. In diesem Jahr waren allerdings auch die organisatorischen Vorbereitungen eine besondere Herausforderung. Immerhin mussten nicht nur der Transport und die Unterkunft für insgesamt 40 Teilnehmer organisiert werden, sondern es galt auch, eine Lösung für die anfallenden Kosten zu suchen. Hier waren die Sottrumer Prellballer zutiefst dankbar für die Unterstützung aus der heimischen Wirtschaft, die mit diversen Spenden eine Teilnahme erst m möglich machten. Ganz besonders dankbar war Heinze mit seinen Prellballern der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung. Von befreundeten Vereinen auf die Möglichkeit einer Förderung zur Teilnahme bei einer Deutschen Meisterschaft hingewiesen, hatte der TV Sottrum in einem schlanken und unkomplizierten Verfahren seinen Antrag bei der Stiftung eingereicht und war mit einer hohen Kostenbeteiligung belohnt worden. „Zusammen mit den zahlreichen Spenden aus der heimischen Wirtschaft war es uns so möglich, den Eigenanteil der Teilnehmer in einem überschaubaren Rahmen zu halten,“ berichtet Heinze. Begeistert war Heinze auch von den vielen mitgereisten Eltern und Fans. „Unsere Fans haben nicht nur die Teilnehmerkosten auf sich genommen, um dabei zu sein, sondern haben die Veranstaltung mit ihren zahlreichen Aktionen, z.B. selbst gestalteten Klatschen und Bannern, und natürlich durch die Anfeuerung bei den Spielen unheimlich bereichert. Um solche Fans werden wir Sottrumer immer beneidet bei den Meisterschaften.“ Die Hauptpersonen bei der gesamten Aktion, die Spielerinnen und Spieler der Sottrumer Jugendmannschaften, dankten der großartigen Unterstützung nicht nur mit den sportlichen Spitzenergebnissen, sondern auch mit einer beeindruckenden Einstellung und Mentalität.

In der weiblichen Jugend 15-18 Jahre (A-Jugend) traten für den TV Sottrum - betreut von Jenny Rothfischer und Verena Ehlert – Christine Mahncken, Lina Ekkert und Leni Krüger an. Das noch sehr junge Team konnte damit gleich in ihrem 1. Jahr in dieser Altersklasse an der höchstmöglichen Veranstaltung im Prellballsport teilnehmen, nachdem sie in der Vorsaison in der Altersklasse 11-14 Jahre (C-Jugend) noch Deutscher Meister geworden waren. Nicht nur, dass sie gegen zum Teil drei Jahre ältere Gegnerinnen antreten mussten, auch personell mussten Team und Trainer kurz vor der Abreise noch einen Tiefschlag verdauen, denn mit Henrike Weidenfeld konnte krankheitsbedingt eine Leistungsträgerin nicht mitfahren und -spielen. Nach dem Motto „Jetzt erst recht“ ging das Team dann seine schweren Spiele am Samstag in der Vorrunde an. Gegen den späteren Vizemeister TV Freiburg St.-Georgen (33:42) und dem späteren Meister vom TuS Meinerzhagen (24:37) waren die Sottrumer chancenlos, auch wenn sie den Gegnerinnen es äußerst schwer machten, gegen sie zu gewinnen. Der TV Rieschweiler bekam dann aber die Spielstärke des TV Sottrum zu spüren (35:26), so dass es im letzten Vorrundenspiel gegen den TV Freiburg-Herdern um die Teilnahme an der Endrunde am folgenden Sonntag ging. Leider hatten die Sottrumer Mädchen trotz aufopferungsvollen Kampfs das Nachsehen (30:33). Mit dem somit erreichten 4. Gruppenplatz hatte sich der TV Sottrum für die Spiele um die Plätze 7-10 am Sonntag qualifiziert. Dort zeigte die Mannschaft noch einmal eindrucksvoll, was in ihnen steckt und in den kommenden Jahren zu erwarten ist. Im Kreuzspiel gegen den MTV Eiche Schönebeck ließen sie dem Gegner nicht den Hauch einer Chance und im abschließenden Platzierungsspiel um den 7. Platz war der Gegner vom TV Rieschweiler nicht in der Lage, den Sottrumer Sieg ernsthaft in Frage zu stellen (29:24). „Mit dieser Mannschaft ist, wenn sie so engagiert weitermachen mit ihrem starken Trainerteam, in den nächsten Jahren eindeutig zu rechnen, zumal dann hoffentlich Henrike wieder dabei ist und auch noch Verstärkung aus der C-Jugend in das A-Jugendteam nachrücken wird“, schaut Heinze hoffnungsvoll in die Zukunft.

In der männlichen C-Jugend gingen für den TV Sottrum Lasse Schirmeister, Lias Kück, Raphael Horn, Tomke de Vries Eike Krogmann mit ihrer Trainerin Tabea Ehlert an den Start. Begleitet wurde das Team außerdem von ihrem ehemaligen Mitspieler Sergio Zhevno, der das Team moralisch und mental unterstützen wollte. Die Mannschaft hatte sich mit ihrem 3. Platz bei den Norddeutschen Meisterschaften für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Gleich im Auftaktmatch traf die Mannschaft mit der SG Aumund-Vegesack auf einen alten Bekannten und dem aktuellen Norddeutschen Meister. War das Ergebnis bei der vorhergehenden Meisterschaft noch sehr eindeutig gewesen, machte es der TV Sottrum seinem Gegner deutlich schwerer, den sieg zu erreichen, auch wenn es am Ende noch nicht zu einer Überraschung gegen den späteren Deutschen Vizemeister reichen sollte (31:42). Auch im 2. Gruppenspiel gegen den TSV Rißtissen musste sich das Sottrumer Team noch einmal geschlagen geben (33:41). Dann allerdings drehte sich das Blatt. Die Sottrumer hatten sich gefunden, die Anfangsnervosität abgelegt und zeigten eine unfassbare Leistungssteigerung zu den vorangegangenen Meisterschaften und Spielen. Nacheinander wurden der VfL Waiblingen (40:29) und der TV Frisch-Auf Altenbochum (34:32) besiegt, der 3. Platz in der Gruppe und damit die Qualifikation zur Endrunde um die Plätze 1-6 war damit erreicht. Für Trainerin Tabea Ehlert hatte ihr Team damit schon das erste große Ziel erreicht. Der Sonntag begann dann mit Vorkreuzspiel (Viertelfinale) gegen den TSV 1865 Ohorn, Zweiter der anderen Gruppe. Im Vorfeld noch als eher chancenlos für den TV Sottrum eingestuft, zeigten die Sottrumer Jungs noch einmal eine starke Leistung und eine weitere Leistungssteigerung, so dass der Gegner schon alles in die Waagschale werfen musste, um am ende als Sieger vom Platz zu gehen (40:44). Den Abschluss bildete dann das Platzierungsspiel um den 5. Platz gegen den TSV Rißtissen. Und wieder wurde es ein ganz knappes Spiel mit toller Moral und Kampfgeist auf Sottrumer Seite, auch wenn es am Ende nicht ganz reichen sollte und der 6. Platz bei ihrer 1. Teilnahme bei einer Deutschen Meisterschaft in dieser Formation ein mehr als verdientes Ergebnis sein sollte. „Auch wenn einige Spieler in der kommenden Saison in die nächste Altersklasse aufrücken, wird im nächsten Jahr, verstärkt aus der eigenen D-Jugend, wieder ein starkes Team mit einer sehr engagierten Trainerin an den Start gehen. Und dann schauen wir mal, ob mit den jetzt gemachten Erfahrungen nicht sogar noch eine Verbesserung der Platzierung möglich sein wird“, resümiert Heinze dieses Team.

Die männliche A-Jugend – betreut von Anatoli Schmidt und David Voss – ging mit den Spielern Marlon Köhler, Mika Hüsing, Patrick Clayton, Dimo Körting, Lasse Müller und Felix Meyer an den Start. Auch dieses Team hatte sich nach einer eher durchwachsenen Saison als Dritter bei den Norddeutschen Meisterschaften qualifiziert. Aufgrund der bis dahin gezeigten Leistungen hatte sich das Team selbst diverse Sondertrainingseinheiten verschrieben und das sollte sich auszahlen. Im Eröffnungsspiel gegen den späteren Deutschen Meister von der SG Aumund-Vegesack setzte es noch eine äußerst knappe Niederlage, aber der altbekannte Gegner merkte schon in diesem Match, dass hier eine ganz andere Sottrumer Mannschaft auf der anderen Spielfeldseite stand. Die jungen Sottrumer Männer ließen sich auch von der Auftaktniederlage nicht aus dem Konzept bringen. Angeführt von einem überragenden Marlon Köhler startete die Mannschaft danach ihre Siegesserie. In der Vorrunde wurden nacheinander der VfL Waiblingen (35:30), der TV Huchenfeld (36:29) und der TSV Tempelhof Mariendorf (40:33) besiegt, Platz 2 in der Gruppe war damit gesichert und somit auch die Endrunde am Sonntag für die Plätze 1-6. Die Trainer waren natürlich hoch zufrieden, hatten sie damit nach der bisherigen Saison nicht gerechnet. Doch ihre Jungs waren noch nicht „satt“! Mit einer erneut starken Teamleistung besiegten sie am Sonntag im Viertelfinale den TV Freiburg (35:30). Jetzt war die Mannschaft wieder „im Flow“ und das sollte im Halbfinale der Charlottenburger TSV zu spüren bekommen. Hatte der TV Sottrum bei den norddeutschen Meisterschaften gegen diesen Gegner verloren, ließe sie jetzt nichts anbrennen und fegten den Gegner mit 39.30 aus der Halle. Endspiel – ein Traum, den sich Trainer und Spieler vorher kaum zu träumen gewagt hatten. Und wieder stand die SG Aumund-Vegesack als Gegner auf der anderen Seite. Erneut entwickelte sich ein, vor allem vom Angriff dominiertes Spiel. Trotz heftigster Gegenwehr konnte der gegnerische Sieg nicht verhindert werden (29:36), doch der erreichte Titel des Deutschen Vizemeister war ein nie für möglich gehaltenes Traumergebnis für Team und Trainer. „Die Jungs waren der Wahnsinn und haben mich tief beeindruckt. Auch wenn in der kommenden Saison mit Marlon und Mika zwei Leistungsträger in die Erwachsenenklasse wechseln werden, wird erneut ein starkes Team in dieser Altersklasse an den Start gehen. Gerade di jetzt gemachten Erfahrungen werden die Mannschaft mit Sicherheit nach vorne bringen“, freut sich Heinze auf die kommende Saison.

Das „Sahnehäubchen“ für den TV Sottrum bei dieser Meisterschaft lieferte wie in der Vorsaison wieder die weibliche C-Jugend. Mit Jenny Rothfischer und Verena Ehlert steht auch diesem Team ein tolles, erfahrenes und begeisterndes Trainerteam zur Verfügung. Bestens vorbereitet gingen Laura Hüsing, Ilvie Viets, Jana Jonus, Katharina Walter und Levke Bremer in ihre Vorrunde. Und zeigten gleich, dass sie den Ehrgeiz hatten, ihren Titel des Vorjahres erfolgreich zu verteidigen, auch wenn sich die Zusammensetzung der Mannschaft doch stark verändert hatte. Mit deutlichen Siegen gegen den MTV Wohnste (38:30), Charlottenburger TSV (30:15) und TV Berkenbaum (39:26) setzt die jungen Sottrumer Mädchen nicht nur ein Ausrufezeichen hinter ihre Ziele und Absichten, sondern hatten sich damit als Gruppenerster für das Halbfinale am Sonntag qualifiziert. Und auch der dortige Gegner vom TuS Meinerzhagen hatte der spielerischen und mentalen Stärke des TV Sottrum nichts entgegenzusetzen (39:29). Auch hier hieß es jetzt: Finale! Und dass ausgerechnet gegen den altbekannten Gegner vom MTV Eiche Schönebeck. Gegen diesen kampfstarken und technisch versierten Gegner schlug den Sottrumer Mädchen gleich ein ganz anderer Wind entgegen und Mitte der 2. Halbzeit galt es erst einmal, einen Rückstand wieder aufzuholen. Hier zeigte sich dann aber die mentale Stärke des TV Sottrum. Bestens gecoacht vom Trainerteam, das die Mannschaft sowohl fachlich aber vor allem auch mental beeindruckend führte, wurde der Rückstand egalisiert und in eine knappe Führung gewandelt, die der TV Sottrum auch bis zum Spielende nicht mehr hergeben sollte: Titelverteidigung und erneut Deutscher Meister 2023! „Eine unfassbar reife Leistung dieser jungen Damen. Und auch wenn mit Laura Hüsing die herausragendste Spielerin in die nächste Altersklasse wechseln wird, freue ich mich schon auf das Team der kommenden Saison,“ ist Heinze restlos begeistert.

Es gab aber noch mehr zu berichten. So hatte der Ausrichter einen Wettbewerb mit einer Geschwindigkeits-Messanlage ausgerufen. Und auch dort glänzte Sottrumer Spieler in ihren Altersklassen: Laura Hüsing und Ilvie Viets teilten sich mit gemessenen 62 km/h den 1. Platz und auch Marlon Köhler war bei der männlichen A-Jugend mit 91 km/h Sieger dieses spannenden Wettbewerbs.

Für die „Kirsche auf dem Sahnehäubchen“ sorgte dann noch einmal Laura Hüsing. Bei der erstmalig ausgeführten Wahl zur „wertvollsten Spieler*in“, deren Abstimmung von allen Trainern der teilnehmenden Mannschaften vorgenommen wurde, wurde sie mit deutlicher Mehrheit gewählt und sorgte für großen Jubel im Sottrumer Tross. „Mehr geht eigentlich nicht“, so Heinzes Fazit zu dieser langen Unternehmung, die am Montagmorgen um 4:30 Uhr in Sottrum mit einem phänomenalen Empfang durch die Zuhausegebliebenen endete.