27.03.2019, Handball, Autor: Rotenburger Kreiszeitung

Rolf Karnick spricht über sein Ausscheiden als Handballtrainer beim TV Sottrum

„Zeit für andere Dinge nehmen“

In seinem letzten Heimspiel als Trainer der Damenmannschaft des TV Sottrum hat Rolf Karnick beim 27:15 gegen Kellerkind OT Bremen in der Handball-Regionsoberliga nochmal einen Sieg eingetütet. Zu den zwei Zählern gab es von seinem Team mehrere Geschenke zum Abschied in der eigenen Halle. Nun stehen für den Sottrumer noch zwei Partien an, bevor Marcus Gabel als sein Nachfolger das Ruder übernimmt. Nach dieser Spielzeit wird sich Karnick nach vielen Jahren von der Trainerbank zurückziehen. Also gibt er auch die Landesliga-Herren, die er im Winter interimsweise übernahm, ab.


Können Sie sich noch erinnern, wie lange Sie als Coach dabei waren? Oder liegen die Anfänge schon zu weit zurück?


Mit einer Unterbrechung komme ich sicher auf 25 Jahre. Ich habe ja nicht nur eine Mannschaft durchtrainiert in dieser Zeit und beim TV Sottrum schon alle Mannschaften mal gecoacht. Die erste Herren habe ich das erste Mal unter meinen Fittichen.


Die Partie am 11. Mai bei der HSG Verden-Aller mit den Herren soll ihre letzte Partie sein. Das ist bei Ihnen kaum vorstellbar.


Man soll ja niemals nie sagen. Ich werde unsere Teams sicher als Zuschauer in unserer Halle unterstützen. Dass meine Tochter Tatjana und mein Sohn Nicolas bei uns spielen, ist natürlich ein schöner Begleitumstand.


Weshalb haben Sie den Beschluss gefasst, aufzuhören?


Ich will kürzertreten und mir nun auch mal Zeit für andere Sachen nehmen. Aber ganz ohne Handball funktioniert es natürlich nicht.


Mit den Damen hatten Sie bereits ihr letztes Spiel in der Halle am Bullenworth. Wie hat Ihnen der erste von zwei Abschieden zu Hause gefallen?


Dass wir gegen OT Bremen gewinnen, war schon vor dem Anpfiff realistisch. Wenn es jedoch mal in einem Spiel nicht läuft, kann so ein Match auch mal schnell nach hinten losgehen. Von daher bin ich glücklich, dass wir es gepackt haben. Auch über die Geschenke habe ich mich sehr gefreut.


Zuletzt haben sie noch einmal die Doppelbelastung auf sich genommen und sind zusätzlich noch an der Seitenlinie bei den Herren eingesprungen. Können Sie sagen, was Ihnen mehr Spaß gemacht hat?


Es hat mir bei beiden Mannschaften gefallen. Es ist mir auch egal, wen ich trainiere. Meine Einstellung zum Training ändert sich dadurch nicht. Die Inhalte sind mehr oder weniger deckungsgleich. Allerdings muss ich zugeben, dass mir die Damen schon besonders ans Herz gewachsen sind, da ich sie schon sehr lange auf ihrem Weg begleite.


Wenn Sie einen privaten und einen sportlichen Wunsch frei hätten. Welche wären das?


Privat fehlt es mir an nichts. Das Einzige, was ich mir für meine Familie und mich wünsche, ist Gesundheit. Das ist das A und O. Von der sportlichen Warte wünsche ich mir, dass die erste Herren im nächsten Jahr nach dem nicht mehr abzuwendenden Abstieg wieder um den Aufstieg mitspielt. Auch die Damen sollten um den Aufstieg in die Landesklasse kämpfen.